Beschreibung & Eindrücke

Nach den positiven Eindrücken des portablen Topping NX4DSD, rückten die Geräte des chinesischen Herstellers auch für den Desktop in die engere Auswahl. Im März 2020 erstand ich gebraucht den Topping DX3pro zu einem sehr attraktiven Preis. Da war auch schnell vergessen, das Gerät in Zukunft in silber (und nicht wie bei mir üblich in schwarz) auf meinem Schreibtisch stehen würde.

Bis dato erfolgte die Audiowiedergabe von meinem PC über eine externe Native Instruments Soundkarte (Kontrol Z1). Nachgeschaltet war ein analoger Umschalter, mit dem ich das Signal wahlweise in meine Fostex Mini-Monitore oder in den Corda Jazz Kopfhörerverstärker von Jan Meier schickte. Die Lösung war in einiger Hinsicht suboptimal und so begann der Umbau.

Lieferumfang & Abmessungen

Die Verpackung und das mitgelieferte Zubehör ist, wie bei den meisten chinesischen Produkten dieser Preisklasse, sehr schlicht gehalten bzw. auf das Notwendigste beschränkt. Neben dem Gerät selbst ist im Lieferumfang eine kleine Anleitung, eine Fernbedienung, ein USB Kabel, ein Netzteil und eine kleine Antenne für den Bluetooth-Betrieb enthalten.

Der DX3pro ist sehr kompakt und misst circa 120mm (B) x 40mm (H) x 165mm (T) und wiegt in etwa 400g. Auf der Unterseite sind vier Gummifüße angebracht.

Anschlüsse & Bedienelemente

Auf der Fronseite befindet sich links eine 3,5mm Klinkenbuchse für den Kopfhörer.  Rechts daneben ist ein gut lesbares Display angebracht. Ganz rechts findet man einen kombinierten Druckknopf/Drehregler.

Auf der Rückseite befindet sich ganz links der Line-Out Anschluss (Cinch-Buchsen). Rechts daneben gibt es insgesamt vier digitale Eingänge (2x COAX, 1x TOSLINK und 1x USB Type-B). Die Digitaleingänge (COAX und TOSLINK) unterstützen Formate bis zu 24bit/192kHz. Der USB Eingang kann Signale bis zu 32Bit/768kHz verarbeiten bzw. kommt alternativ auch mit DSD Formaten zurecht. Ganz rechts ist der Stromanschluss und die Buchse für den Anschluss der Bluetooth-Antenne.

Display

Die Schrift ist orange und die Anordnung der Information mag für manch einen eigenwillig erscheinen. Der Informationsgehalt ist jedoch umfangreich und sinnvoll. Im oberen Bereich des Bildschirms wird der aktive Eingang angezeigt. Im linken Bereich gibt es Informationen zum aktuellen Betriebsmodus. Ganz rechts zeigt der DAC an, ob PCM oder DSD Signale ausgegeben werden.  Der Rest wird für die Anzeige der Lautstärke genutzt (an der selben Positionen wird auch die Abtastrate angezeigt, wenn sich die Rate ändert bzw. ein Signal am aktiven Eingang anliegt).

Druckknopf / Drehregler

Ganz rechts findet man einen Drehregler, der gleichzeitig auch als Druckknopf verwendet werden kann. Auf die Bedienung möchte ich kurz im Detail eingehen.

Durch drehen regelt man wie gewohnt die Lautstärke. Die Regelung ist nicht stufenlos. Das von einem Klick-Geräusch begleitete Einrasten an einer Position verändert die Lautstärke lt. Anzeige um +/- 1dB.

Das einfache Drücken des Reglers schaltet zwischen den verfügbaren Eingängen (BT, USB, OPT, COAX1, COAX2) um. Der aktive Eingang wird im oberen Displaybereich angezeigt.

Das schnelle, doppelte Drücken schaltet zwischen verschiedenen Betriebsmodi um (jeder, der die Eingänge zu schnell wechselt wird diese Erfahrung sehr schnell machen). Die Anzeige des Betriebsmodus erfolgt im linken Bildschirmbereich.  Folgende Betriebsmodi sind vorhanden:

  • DAC (inkl. Lautstärkeanzeige im Display): Ausgabe nur über Line-Out Buchse mit aktiver Lautstärkeregelung (Pre Out Modus)
  • DAC (keine Lautstärkeanzeige im Display / Abtastrate wird angezeigt): Ausgabe nur über Line-Out Buchse ohne aktiver Lautstärkeregelungn (Vorsicht: Laut!!)
  • Kophörer-Symbol (blinkend): Ausgabe über Kopfhörerbuchse UND Line-Out Buchse mit aktiver Lautstärkeregelung (Pre Out Modus)
  • Kophörer-Symbol (nicht blinkend): Ausgabe über Kopfhörerbuchse mit aktiver Lautstärkeregelung (Pre Out Modus)
Fernbedienung

Die mitgelieferte Fernbedienung ist sehr flach und federleicht. Neben zahlreicher Standardfunktionen kann man mit der Fernbedienung auch zwischen verschiedenen FIR Filtern umschalten, die Wiedergabe “muten” bzw. den Gain und die Bildschirmhelligkeit einstellen. Die zuletzt genannten Funktionen sind nur über die Fernbedienung und nicht am Gerät einstellbar.

Technik

Im Gegensatz zu vielen Produkten von Topping basiert der DX3pro nicht auf einem ESS Sabre Chip, sondern auf dem AKM 4493 Chip. In diesem Gerät wurde für jeden Stereo-Kanal ein Chip verbaut. Dekodiert werden alle gängigen Tonformate mit Bittiefen zwischen 16 und 32Bit bzw. mit Abtastraten zwischen 44,1 und 768 kHZ. Darüber hinaus kann der Topping auch DSD Dateien wiedergeben (DSD64-DSD256 Dop bzw. DSD64-DSD512 nativ).

Für die Verstärkung des Kopfhörerausgangs arbeitet Topping mit dem TPA6120A2 von Texas Instruments. Lt. Herstellerangaben hat das Gerät damit eine Ausgangsleistung von 700mW (bei 32 Ohm) bzw. 125mW (bei 300 Ohm).

Installation & Klang

Vor dem Betrieb habe ich die Windows-Treiber von der Homepage des Herstellers geladen und installiert. In der Symbolleiste von Windows 10 findet man nach der Installation das “Topping USB Audio Device Control Panel”. In der kleinen App werden alle wichtigen Infos (Gerätestatus, Abtastrate, Puffergröße, Treiberinformationen) zum Betriebszustand des DAC angezeigt.

Nachdem ich den USB Eingang des DACs mit meinem PC verbunden habe, konnten die ersten Tests beginnen. Klanglich gibt es an dem kleinen Allrounder in jedem Fall nichts auszusetzen. Alle von mir zugespielten Formate (MP3 mit fixer und variabler Bitrate, FLAC Dateien bis 24/192 und einige DSD Testfiles) wurden problemlos gewandelt und wiedergegeben.

Auch der Kopfhörerverstärker macht einen soliden Eindruck. Alle Kopfhörer mit niedrigeren Impedanzen (16 bis 32 Ohm) werden mühelos angetrieben. Bei meinem beyerdynamic DT770 Pro (250 Ohm Variante) und dem Fostex T50RP Mk3 plagt sich der DX3pro allerdings schon ein klein wenig. Für Kopfhörer mit höheren Impedanzen gibt es sicher potentere Spielpartner.

Wie bereits weiter oben erwähnt können über die Fernbedienung verschiedene FIR Filter aktiviert werden. Filter 3 ist die Standardeinstellung. Ein User im Forum der Website www.audiosciencereview.com hat die in der Bildgalerie enthaltene Grafik gepostet, die einen sehr guten Überblick über die Filtercharakteristika bietet.

Fazit & Preis

Der Topping DX3pro gefällt mir sehr gut und ist ein Gerät mit einem tollen Preis/Leistungsverhältnis. Für Geräte namhafter Hersteller mit gleichem oder gar geringerem Leistungsumfang muss man oft deutlich mehr Geld zahlen.

Je nach Bezugsquelle ist das Gerät  um 190,- bis 220,- Euro erhältlich.

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