Aufbruch zum Mond (2018)

Der französisch-amerikanische Filmemacher und Drehbuchator Damien Chazell (La La Land) widmet sich in dem Biopic “Aufbruch zum Mond” der amerikanischen Piloten- und Astronautenlegende Neil Armstrong und den Ereignissen, die zur Apollo 11 Mission und damit zur ersten Mondland am 21. Juli 1969 geführt haben. Das Drehbuch stammt von Josh Singer, der bereits Material für etliche Fersnehserien (ua. “Fringe“, “West Wing” und “Lie To Me”) und das Drehbuch für den Spielfilm “Spotlight” geschrieben hat. Singer adaptierte die Biografie “First Man – Neil Armstrong: Der erste Mensch auf dem Mond” von James R. Hansen.

Der Film beginnt Anfang der 60-iger Jahre. Neil Armstrong (Ryan Gosling) ist ein X-15 Testpilot und durchbricht mit seinem Flugzeug als erster Mensch die Atmosphäre. Er lebt nahe der Edwards Air Force Base mit seiner Frau Janet (Claire Foy) und seinen beiden Kindern. Die jüngste Tochter Janet stirbt mit drei Jahren an einem Hirntumor. Ein Ereignis, das Armstrong den Rest seines Lebens nicht mehr loslässt. Armstrong bewirbt sich bei der NASA für das Gemini Programm. Ziel der NASA ist es alle technischen Probleme der bemannten Raumfahrt zu entdecken und zu lösen – eine Grundvorausetzung für den ehrgeizigen Plan zum Mond zu fliegen…

Die Bildqualität der Blu-ray ist sehr gut. Das 4K Bild (mit HDR) ist aufgrund der verwendeten Kameras stellenweise sehr körnig. Die Farbgebung tendiert leicht in Richtung Orange. Beides sind gewollte Stilmittel der Filmemacher. Bei einigen der dunklen Szenen waren Artefakte wahrnehmbar. Ob das aber dem Quellmaterial oder meinem LG OLED geschuldet ist, kann ich nicht beurteilen. Der deutsche Mehrkanalton wurde auf meinem System auf 5.1 reduziert. Neben der guten Dialogverständlichkeit bietet die Tonspur aber jede Menge Bombast und Effekte bei den verschiedenen Szenen in Fluggeräten und Raumkapseln.

Mein Fazit: “Aufbruch zum Mond” ist mehr Biopic als ein Science Fiction/Action Film und legt über weite Strecken ein ruhiges, mitunter langatmisges Erzählttempo an den Tag. Ungeachtet dessen sind die Momente im Testflugzeug oder der Raumkapsel eindrucksvoll und intensiv in Szene gesetzt. Die exzessive Verwendung der ewig ruckelnden Handkamera nervt zwar, sorgt aber für Realismus pur. Gosling spielt die Rolle des wortkargen und introvertierten Neil Armstrong sehr gut. Auch Claire Foy kann in ihrer Rolle als Janet Armstrong überzeugen. Der Film ist für mich eine nette cineastische Ergänzung zu dem von Philip Kaufmans 1983 inszenierten Epos “Der Stoff aus dem die Helden sind”. Wer die Thematik mag, kann “Aufbruch zum Mond” getrost ansehen. Fans von Ryan Gosling dürfen einmal mehr die ewig traurigen Augen des schweigsamen Helden genießen.