Oliver Stone (Platoon, JFK, Natural Born Killers, An jedem verdammten Sonntag) gehört zu den großen Filmemachern der 80-iger und 90-iger Jahre. Im Jahr 2016 inszenierte Stone den Spielfilm “Snowden”. Das Drehbuch stammt von Stone und Kieran Fitzgerald. Das Drama könnte man als Ergänzung zu der preisgekrönten Dokumentation “Citizenfour” von Laura Poitras betrachten.

Die Handlung des Films beginnt 2013 in einem Hotelzimmer in Hong Kong. Dort empfängt ein paranoider und sichtlich nervöser Edward Snowden (Joseph Gordon-Levitt) die Journalisten Laura Poitras (Melissa Leo), Glenn Greenwald (Zachary Quinto) und Ewen MacAskill (Tom Wilkinson). In Rückblenden erfährt der Zuseher so einiges über Edward Snowden, der heute zu den meistgesuchten Männern der Welt zählt. Nach der aus gesundheitlichen Gründen abgebrochenen Ausbildung bei den Special Forces heuert Snowden bei der CIA an. In dieser Zeit lernt Snowden auch seine Freundin Lindsay Mills (Shailene Woodley) kennen. In den darauffolgenden Jahren arbeitet Snowden für Dell und den externen NSA Dienstleister Booz Allen Hamilton. Umso mehr Snowden Einblick in die Welt der totalen Überwachung erhält, desto mehr wächst seine Überzeugung die Öffentlichkeit von diesen Sachverhalten in Kenntnis setzen zu müssen…

Die Bildqualität des Full-HD Streams über Netflix war sehr gut. Der deutsche Mehrkanalton war in Ordnung, bietet aber bis auf gut verständliche Dialoge keine nennenswerten Highlights.

Mein Fazit: “Snowden” war an den Kinokassen kein Erfolg. Mir hat der sehr ruhig erzählte Film aber trotzdem gut gefallen. Joseph Gordon-Levitt spielt den ruhigen und schüchternen Ed Snowden überzeugend und seine Performance gibt keinen Anlass zur Kritik. Stone setzt die Beziehung zu Langzeitfreundin Lindsay Mills sehr geschickt ins Rampenlicht und unterstreicht damit deutlich, dass es sich bei “Snowden” um keine Dokumentation handelt, die sich in allen Konsequenzen an die Fakten hält. Die Nebenrollen sind mit Nachary Quinto, Tom Wilkinson und Rhys Ifans, der seine (vermutlich fiktive) Rolle als CIA Recruiter Corbin O’Brian ganz fantastisch spielt, prominent besetzt. Der Spielfilm “Snowden” ist wichtig und wird hoffentlich auch noch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Filmfreunde der kommenden Generationen an die selbstlosen Taten des mutigen Amerikaners erinnern.

Film: 7,5/10
Bild: 9/10
Ton: 7,5/10

Bildquellen: © 2017 Universum Film / Leonine

Reviewdatum: 06.04.2019
Streaming am: 30.03.2019 via Netflix
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2017
Produktionsjahr: 2016
Vertrieb: Universum Film