Vor einiger Zeit erstand ich ein Tasting-Sample eines 15-jährigen Laphroaig. Dabei handelt es sich nicht um die “kürzlich”, anlässlich des 200-jährigen Destilleriejubiläums, abgefüllte Special Edition. Da 2009 der “alte” 15-jährige aus dem Programm genommen und durch den Laphroaig 18y ersetzt wurde, handelt es sich um eine Abfüllung aus dem Jahr 2009 oder davor. Leider ist auf dem Sample keine Angabe zum Jahr der Abfüllung zu finden. Basierend auf Internet-Recherchen vermute ich, dass die Abfüllung aus dem Jahr 2006 stammt.
Im Glas ist der Whisky hellgold bis gold.
In der Nase machen sich zu Beginn Teer und Rauch bemerkbar. Auffällig ist bereits zu Beginn der stark salzige Charakter des Single Malts. Zu den rauen Aromen gesellen sich Orangen und deutliche Bananennoten. Dazu etwas Vanille, Schokolade und Malz.
Geschmacklich kommt der Rauch noch deutlicher in den Vordergrund. Seegras und jede Menge Salz. Würzig mit Pfeffer und leicht bitterer Eiche. Insgesamt eine sehr kräftige Angelegenheit für “nur” 43%.
Der Abgang ist lang, süßlich mit viel Rauch, Gewürzen und Seegras.
Am nächsten Tag waren deutliche Bauernhof-Aromen im Glas wahrnehmbar. Bei einer zweiten Verkostung waren es mehrheitlich Karamell/Vanille Aromen.
Der “alte” 15-jährige Laphroaig genießt ja unter manchen Islay-Liebhabern regelrechten Kult-Status. Mir hat dieser Laphroaig jedenfalls sehr gut geschmeckt. Die intensiven salzigen Noten machen den deutlichsten Unterschied zu den mir bisher bekannten Abfüllungen. Tendenziell ist dieser 15-jährige recht nahe beim 10-jährigen, obwohl die Komplexität deutlich höher ist. Ein köstlicher Whisky.
Nase: Phenole, Teer und Schwefel. Medizinische Dämpfe versehen mit Mandellikör, malzigem Karamell, Limettenscheiben und säuerlicher Grapefruit.
Geschmack: Ölige Struktur, viel Schwefel, Rauch und Torf. Eine grasige Süße von Limonen, maritimer Zitrone und Grapefruit, gefangen in medizinischen Noten von Jod, Äther, Mullbinden und Desinfektionsmitteln.
Finish: Lang – harmonisch und trocken-pfeffrig werdend. Kräuter und medizinische Noten von Bandagen, Jod, Torf sowie Teer, Kohle, verbrannter Gummiabrieb und rauchig-maritime Elemente bleiben am Gaumen kleben.
Hinweis: Die Detailbeschreibung in der Seitenmitte wurde aus der Onlinedatenbank von “Weinkenner” kopiert.