Unter der Regie von Wally Pfister entstand 2014 der Spielfilm “Transcendence”. Pfister, der bis jetzt primär als Kameramann an der Seite von Christopher Nolan in Erscheinung getreten ist, verfilmt ein Drehbuch von Jack Paglen.
Der Film erzählt von Dr. Will Caster (Johnny Depp), einem führenden Wissenschaftler im Bereich der künstlichen Intelligenz. Er lebt und arbeitet gemeinsam mit seiner Frau Evelyn (Rebecca Hall). Nach einem Vortrag, an dem auch sein bester Freund und Kollege Max Waters (Paul Bettany) teilnimmt wird Caster von einem Aktivisten angeschossen. Der Anschlag auf Caster wird von einer radikalen Gruppe von Technik-Skeptikern namens R.I.F.T. verübt, die zeitgleich noch weitere Anschläge auf Forschungseinrichtungen und deren Mitarbeiter verübt haben. Da die Kugel mit Polonium überzogen war, wird Caster lebensgefährlich verstrahlt und hat nur mehr wenige Wochen zu leben. Während das FBI ermittelt und die Überlebenden KI-Forscher versuchen den Fortbestand ihrer Arbeit zu sichern, bereitet sich Caster auf seinen Tod vor. Evelyn und Max hingegen möchten vor seinem Ableben noch ein Experiment durchführen, das sich auf die Forschung eines verstorbenen Kollegen stützt. Durch das Übertragen des Hirninhalts einer echten Intelligenz soll es möglich sein, einer KI Emotionen zu verleihen. Caster willigt ein und so beginnt das kleine Team mit den Vorbereitungen, um Casters Bewusstsein und seine Erinnerungen zu digitalisieren …
Bild- und Tonqualität sind sehr gut, wobei speziell der DTS-HD MA 7.1 Ton mitunter überraschend kraftvoll aus den Lautsprechern dröhnt.
Mein Fazit: “Transcendence” ist ein grundsätzlich nicht uninteressanter Film, bei dem die Grenzen des Realen und Fiktiven ebenso verschwimmen wie die Grenzen zwischen Gut und Böse. Trotzdem bleibt der Film sehr oberflächlich und vieles wird nur angedeutet. Im Verlauf der Spielzeit will es nicht gelingen den “Wow-Effekt” auszulösen. Das Ensemble spielt solide, wobei Johnny Deep als mehrheitlich virtuelle Entität beeindruckend präsent ist. Kate Mara bleibt hingegen als Anführerin von R.I.F.T. etwas farblos. Aufgefallen ist mir, dass sich die Filmemacher überraschend wenig Zeit nehmen, um auf die im Film verwendeten wissenschaftlichen Ideen und technischen Konzepte im Detail einzugehen. Das könnte man als nicht genutzte Chance sehen, ist aber dem Erzähltempo vermutlich zuträglich. Die optische Umsetzung des Films empfinde ich als durchaus ansprechend, aber nicht spektakulär. Freunde von fantastischen Geschichten mit Realitätsbezug darf der Film bei Gelegenheit ans Herz gelegt werden.
Film: 6,5/10
Bild: 8,5/10
Ton: 9,5/10
Reviewdatum: 15.05.2018
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2014
Produktionsjahr: 2014
Verleih/Vertrieb: Tobis/Universal