Daniel Craig schlüpfte für den Film “Spectre” zum vierten Mal in die Rolle des britischen Geheimagenten 007.  Das insgesamt 24. Bond Abenteuer wurde von Sam Mendes in Szene gesetzt. Mendes war bereits für den erfolgreichen Vorgänger “Skyfall” verantwortlich.

Die Eröffnungssequenz spielt in Mexico. James Bond jagt dort zwei Attentäter und deren Auftraggeber – einen Mann namens Sciarra. Nach dem sehr gelungenen Spektakel und Bonds Rückkehr nach England, zeigt sich dem Zuseher allerdings ein düsteres Bild. Bond wird von M (Ralph Fiennes) aufgrund seines eigenmächtigen Handelns suspendiert. Überhaupt scheint nach den Ereignissen in “Skyfall” kein Stein auf dem anderen zu bleiben. Max Denbigh (Andrew Scott), der ehrgeizige Leiter des MI6, setzt alles daran, diverse Geheimdienstorganisationen zusammenzulegen und das Doppelnull-Programm einzustellen. Bond verstößt erneut gegen die Befehle seiner Vorgesetzten und verlässt London. Er besucht das Begräbnis von Sciarra in Rom und kommt dort auf die Spur einer geheimnisvollen Organisation namens S.P.E.C.T.R.E., deren Anführer ein Mann namens Franz Oberhauser ist. Oberhauser und Bond haben allerdings eine gemeinsame Vergangenheit…

Die Bildqualität der Blu-ray ist ausgezeichnet und liefert hochauflösendes Filmvergnügen auf Referenzniveau, obwohl die reduzierte Farbpalette und die manchmal etwas blass und milchig wirkenden Szenen nicht ganz der aktuellen Erwartungshaltung eines Blockbusters entsprechen. Trotzdem ist das Bild frei von Artefakten und zu jeder Zeit scharf und detailliert. Der deutsche DTS 5.1 Ton ist sehr gut und liefert die passende akustische Unterlage für einen Film dieser Art. Klar verständliche Dialoge, jede Menge Effekte und ein grandioser LFE-Kanal können auf ganzer Linie überzeugen.

Mein Fazit: Ich bin kein wirklicher James Bond Fan, obwohl ich die Filme, die mich seit meiner Kindheit begleiten, immer gemocht habe. Seit Daniel Craig die Rolle des 007 übernommen hat, ist der Franchise definitiv im neuen Jahrtausend angekommen. Nachdem mit “Casino Royale” ein durchaus gelungener Einstieg geglückt ist, konnte mich der Nachfolger “Ein Quantum Trost” leider nicht ganz  überzeugen. “Skyfall” hat mir dann wieder etwas besser gefallen. Mit “Spectre” habe ich leider so meine Probleme. Meiner Ansicht versuchen die Filmemacher viel zu viel in einem Film unterzubringen. Damit bleibt keine Sekunde Zeit, um irgendein Detail richtig wirken zu lassen. Alles wirkt gehetzt und aus Zeitgründen unfertig. Mit dem geheimen S.P.E.C.T.R.E. Treffen schafft Mendes allerdings eine großartige Atmosphäre. Man will unbedingt mehr über die Organisation wissen, die hinter all den Machenschaften der letzten drei Filme steckt. Der Wunsch wurde mir allerdings im erhofften Ausmaß nicht erfüllt. Nach dem überhasteten Aufbruch von 007 ist diese spezielle Atmosphäre leider wieder weg und das Filmteam schafft es später nicht mehr, sie zurückzuholen. Mit Waltz als Oberhauser/Blofeld komme ich auch nicht ganz zurecht. Ich verstehe zwar die Idee der überheblich, gefühlskalten Flüsterstimme – die Sache hat bei mir aber nicht ganz funktioniert. Waltz erinnerte mich dauernd an Dr. Klopek aus “Meine teuflischen Nachbarn”. Der 24. Bond ist ein ganz netter Action-Film. Nicht mehr und nicht weniger.

Film: 6,5/10
Bild: 9/10
Ton: 9/10

Reviewdatum: 19.03.2016
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2016
Produktionsjahr: 2015
Verleih/Vertrieb: MGM/20th Century Fox