Der dritte und letzte Teil der Hobbit-Trilogie kam 2014 in die Kinos und trägt den Namen “Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere”. Die erweiterte Fassung hat eine Spielzeit von 164 Minuten und umfasst erneut zahlreiche neue, veränderte oder verlängerte Szenen. Die Handlung des Films knüpft unmittelbar an die Ereignisse von “Der Hobbit – Smaugs Einöde” an.
Während Gandalf (Ian McKellen) in Dol Guldur in Gefangenschaft geraten ist und der Gemeinschaft unter Führung von Thorin Eichenschild (Richard Armitage) nicht zur Seite stehen kann, hat der schreckliche Drache Smaug seinen Angriff auf die Seestadt Esgaroth gestartet. Die meisten Menschen fliehen in Panik, nur Bard (Luke Evans) tritt dem Drachen mutig entgegen und kann das Monster schlussendlich zu Fall bringen. Nach Smaugs Tod beginnt Thorin wie im Fieberwahn mit der Suche nach dem Arkenstein. Die Menschen aus Esgaroth ziehen zum Erebor, um dort Zuflucht zu finden. Thorin verwehrt den Menschen jedoch seine Hilfe. Auch Thranduil (Lee Pace) macht Ansprüche geltend, wird jedoch ebenfalls von Thorin abgewiesen. Thorin, der die kriegerische Auseinandersetzung regelrecht sucht, schickt nach seinem Vetter Dain Eisenfuß (Billy Connolly), der mit einem großen Zwergenheer zu Hilfe eilt. Zwischenzeitlich versammelt Azog und sein Bruder Bolg die Orks aus Dol Guldur und Gundabad, um den einsamen Berg zu erobern. Und so kommt es im Jahr 2941 des dritten Zeitalters zur blutigen und grausamen Schlacht der fünf Heere…
Auch die Bildqualität des dritten Teils ist schlicht großartig und bietet referenzverdächtiges Demomaterial vom Feinsten. Der deutsche DTS-HD MA 7.1 Ton ist auch über jeden Zweifel erhaben und bringt das Schlachtgetümmel in das heimische Wohnzimmer.
Mein Fazit: Mit “Die Schlacht der fünf Heere” wird das ganze Dilemma der künstlich aufgeblasenen Produktion endgültig sichtbar. Der Film bietet abseits der titelgebenden Schlacht kaum noch nennenswerte Handlungselemente. Nach dem Ende von Smaug und der Zerstörung der Seedstadt vermochte mich keiner der verbleibenden Erzählstränge mehr richtig zu überzeugen. Die von vielen hochgelobte Schlacht ist in meinen Augen nicht mehr als der traurige Tiefpunkt eines seelenlosen und überzogenen Action-Fantasy-Spektakels, vollgestopft mit absurden Momenten, durch das Bild springenden Ork-Köpfen und dieser unangebrachten, pseudocoolen Sprücheklopferei, die einem am Ende des Tages regelrecht die gute Laune verderben kann. Erst nach dem Ende der Schlacht kehrt wieder ein wenig Ruhe und Ernsthaftigkeit zurück. Mit Bilbos Rückkehr in das Auenland ist man emotional urplötzlich wieder “zu Hause”. Das Grün, die Musik, die Hobbits, Beutelsend. Man kann es förmlich spüren und riechen. Das muss man Peter Jackson und seinem Team schon lassen – damit hat er sich unsterblich gemacht und Tolkiens Werk wahrhaft Respekt gezollt. Zu “Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere” kann ich nur sagen: Schade. Nach zwei sehr netten Filmen war das leider ein schwacher Abschluss, den man alleredings aus Gründen der Vollständigkeit unbedingt sehen muss.
Film: 6,5/10
Bild: 9,5/10
Ton: 10/10
Reviewdatum: 16.02.2016
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsjahr: 2014
Studio: Warner