Herbstmilch (1988)

Der deutsche Filmemacher Joseph Vilsmaier (Schlafes Bruder, Comedian Harmonists) gab 1988 mit “Herbstmilch” sein Regiedebüt. Der Film basiert auf Anna Wimschneiders Autobiographie, die einige Jahre zuvor erschienen ist. Buch und Film erzählen die Geschichte von Anna Wimschneider (Dana Vávrová), Tochter einer kinderreichen, bayrischen Bauernfamilie, die nach dem Tod ihrer Mutter deren Aufgaben auf dem Hof übernehmen musste.

Der Zuseher begleitet die 17-jährige Anna, als sie ihren zukünftigen Mann Albert (Werner Stocker) kennenlernt und nach der Hochzeit im Jahr 1939 auf dessen elterlichen Hof zieht. Kurz darauf wird Albert eingezogen. Anna hat nicht nur mit dem harten Bauernleben zu kämpfen, sondern muss auch mit der brutalen Abneigung der bösartigen Schwiegermutter umgehen. Erinnerungen an die Kindheit werden in Rückblenden gezeigt…

Die Bildqualität ist leider nicht besonders gut und schwankt zwischen schlechtem Mittelmaß und leicht überdurchschnittlich. Speziell in den vielen dunklen Szenen wirkt das intensive Rauschen störend und es gehen viele Details verloren. Der deutsche DTS Ton ist unspektakulär, bietet aber zumindest ordentliche Dialogverständlichkeit. Der Subwoofer kommt so gut wie gar nicht zum Einsatz.

Mein Fazit: “Herbstmilch” ist ein sehr stimmungsvoller, tendenziell ruhigerer Film, der sich irgendwo zwischen Drama und Heimatfilm einordnen lässt. Trotz der eindrucksvoll dargestellten Härte des bäuerlichen Lebens darf man hie und da auch kurz Schmunzeln. Der Film wurde an Originalschauplätzen gedreht und vermittelt dank dem bemühten Ensemble Authentizität. Wer mit Filmen dieser Machart zurechtkommt, sollte unbedingt einen Blick riskieren.