Die erfolgreichen Romanvorlagen des früh verstorbenen Stieg Larsson wurden 2009 von den Regisseuren Niels Arden Oplev (Verblendung) und Daniel Alfredson (Verdammnis, Vergebung) verfilmt.

Erzählt wird die Geschichte der Außenseiterin und Hackerin Lisbeth Salander (grandios gespielt von Noomi Rapace) und des Journalisten Mikael Blomqvist (Mikael Nyqvist), der auch Herausgeber der Zeitschrift “Millennium” ist. In “Verblendung” kommt Lisbeth mit Mikael in Kontakt und hilft ihm bei den Ermittlungen in einem 40 Jahre alten, ungelösten Mordfall. Der sehr spannende, düstere und mitunter erschütternd brutale Thriller ist wunderbar in Szene gesetzt und baut ein tolles Spannungsfeld auf. Die Charaktere sind allesamt glaubwürdig und haben viel Freiraum sich zu entfalten. Selten sind knapp 150 Minuten so schnell vergangen. Teil 2 der Trilogie trägt den Titel “Verdammnis”. Auf dem Regiestuhl nahm diesmal Daniel Alfredson Platz. Mitten in den Recherchen für eine Story der Zeitschrift “Millennium” wird ein Journalist und seine Freundin ermordet. Der Mord wird Lisbeth Salander angelastet. Mikael Blomqvist nimmt die Ermittlungen auf und deckt eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes auf. “Verdammnis” erzählt den ersten Teil einer Geschichte, die in “Vergebung” beendet wird. Auch aus diesem Grund kämpft der Film mit einigen Längen und hat ein sehr offenes Ende. Obwohl es sich um einen ambitionierten Thriller handelt, kann Teil 2 nicht mit dem furiosen ersten Teil der Trilogie mithalten. Für das große Finale nahm man sich dankenswerterweise wieder knapp 2,5 Stunden Zeit. In der ersten Stunde des Films wird dem Zuseher das ganze Ausmaß der Verschwörung klar – es sieht nicht gut aus für Lisbeth und das Team von Millennium. Die zweite Hälfte wird von einer spannend inszenierten Gerichtsverhandlung dominiert, in der das Schicksal von Lisbeth entschieden wird.

Die Bildqualität der drei Filme ist fast ident, aber leider nur im soliden Mittelfeld anzusiedeln. Speziell in dunklen Szenen konnte mich das Bild nicht überzeugen. Nahaufnahmen und Aufnahmen bei Tageslicht sind hingegen meistens schön anzusehen. Weiters war es etwas verwunderlich, daß alle drei Filme nur “interlaced” – also mit einer Auflösung von 1080i vorliegen. Der deutsche DTS-HD MA Ton ist gut gelungen. Obwohl die Abmischung sehr frontlastig ist, gibt es vereinzelt auch richtig nette Effekte, die den Zuseher regelrecht einhüllen.

Mein Fazit: Alle drei Teile sind sehenswert, wobei mir Teil 1 und 3 besonders gut gefallen haben. Die Überlänge der Filme war nicht wahrnehmbar – ein eindeutiges Indiz für ein kurzweiliges Machwerk. Fazit: Ein Must-See (oder Have) für alle Thriller-Freunde.

Film: 8,5/10
Bild: 6,5/10
Ton: 7,5/10

Reviewdatum: 03.08.2012
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2011
Produktionsjahr: 2009
Studio: NFP Entertainment / Warner