Der amerikanische Fernsehsender AMC produzierte zwischen 2016 und 2019 insgesamt vier Staffeln der Serie “Preacher”. Die Serie basiert auf den von Garth Ennis und Zeichner Steve Dillon geschaffenen Comics. Die Idee zur Serie stammt von Seth Rogen, Evan Goldberg und Sam Catlin. Im deutschsprachigen Raum ist “Preacher” als Stream via Amazon Prime seit Mitte 2016 verfügbar. Zusätzlich kann der geneigte Fan alle Staffeln der Serie als Blu-ray im Vertrieb von Sony Pictures Home Entertainment erwerben.
Jesse Custer (Dominic Cooper) ist ein Prediger in der kleinen texanischen Ortschaft Annville. Eines Tages dringt ein hell leuchtendes Objekt in den Körper von Jesse ein. Jesse ist verwirrt, fühlt sich eigenartig und entdeckt, dass er auf einmal übernatürliche Kräfte besitzt. Er kann mit seiner Stimme Befehle erteilen, die der Empfänger der Botschaft ohne Chance auf Widerstand ausführen muss. Jesse betrachtet das als Zeichen Gottes und ist fest entschlossen seine neue Gabe für gute Dinge einzusetzen und seiner kleinen Gemeinde der bestmögliche Prediger zu sein. Während der Zuseher in Rückblenden mehr über Jesses Vergangenheit und seine streitsame Geliebte Tulip O’Hare (Ruth Negga) erfährt, tritt auf eigenartige Weise auch der irische Vampir Cassidy (Joseph Gilgun) in Jesses Leben. Während der Prediger lernen muss, dass es nicht immer einfach ist das Richtige zu tun, erscheinen eines Tages zwei Cowboys namens Fiore (Tom Brooke) und DeBlanc (Anatol Yusef) in Jesses Kirche. Bei dem Versuch das Wesen aus Jesses Körper zu extrahieren, kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung mit Cassidy. Im weiteren Verlauf erfährt der Zuseher, dass das Wesen in Jesse Genesis genannt wird und der Abkömmling eines Engels und eines Dämons ist. Nachdem Jesse nicht bereit ist sich von Genesis zu trennen, treffen Fiore und DeBlanc eine folgenschwere Entscheidung. Sie reisen nach “Süden” und bitten den gnadenlosen Heiligen der Killer um Hilfe…
Amazon Prime streamt “Preacher” in 4K UHD Auflösung. Das Bild ist sehr gut gibt keinen Anlass zur Kritik. Der deutsche Mehrkanalton ist ebenfalls gut abgemischt und sorgt in den zahlreichen Action-Sequenzen für schöne Effekte.
Mein Fazit: “Preacher” hat mir gut bis sehr gut gefallen, obwohl ich mir am Anfang mit dem Serienformat schwer getan habe. Hauptgrund ist das hohe Maß an Brutalität, das ich vor allem in der ersten Staffel als unangenehm empfunden habe. In den späteren Staffeln haben die teils absurden Splattermomente in meiner Wahrnehmung einen comichafteren Anstrich erhalten und waren damit für mich leichter erträglich. Vielleicht habe ich mich aber auch nur erschreckenderweise daran gewöhnt. Zwischen diesen Momenten des Unbehagens erzählen die Serienmacher aber eine abgedrehte Geschichte von Gott, dem Teufel, Engeln und Dämonen, Vampiren, Voodoo, den Sünden der Menschen und Humperdooh (Tyson Ritter), dem zweifelsfrei sinnlosesten Messias der Film- und Fernsehgeschichte. Die Haupthandlungen der Staffeln spielen in Texas, New Orleans, den Sümpfen von Louisiana und in Masada, Isreal. Neben den drei Hauptfiguren konnten mich vor allem Pip Torrens (als Klaus Helmut Starr) und der wortkarge Graham McTavish (als Der Heilige der Killer) besonders überzeugen. Das Design der Charaktere ist aber generell sehr gelungen und viele der Nebenrollen sind grandios besetzt. Für mich ist Preacher eine gelungene Mischung aus Roadmovie, Action, schwarzem Humor und Drama. Speziell Staffel 2 und 3 sind sehr gut gelungen. Wer mit einer ordentlichen Portion Blut und Gewalt klarkommt und fantastische Geschichten mag, sollte einen Blick riskieren.
Serie: 8/10
Bild: 8,5/10
Ton: 8/10
Bildquellen: © Sony Pictures Television / AMC Film / Photo Credits: Lachlan Moore
Reviewdatum: 15.12.2020
Streaming: 2020 via Amazon Prime
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2016-2020
Produktionsjahr: 2016-2019
Studio/Verleih/Vertrieb: AMC/Sony Pictures Television/Sony Pictures Home Entertainment/Amazon Prime