Erst kürzlich öffnete ich mein 0.1 Liter Tasting-Sample der Vintage-Abfüllung eines 23-jährigen Laphroaig aus dem Jahr 1991, die seinerzeit für den deutschen Markt vorgesehen war.
Die hier verkostete Abfüllung wurde von Laphroaig für den Verkauf dem skandinavischen Markt vorgesehen und 1989 destilliert. Der Single-Malt reift in ex-Sherry Fässern und wurde 2012 mit 48,9% abgefüllt. Insgesamt fanden 1800 Flaschen den Weg in den Verkauf (eine Quelle im Netz berichtet von 3500 Flaschen).
Im Glas ist dieser Whisky goldfarben.
In der Nase süßlich und rauchig, Bandagen, Jod und etwas Teer. Dahinter fleischig/pökelige Aromen, Milchschokolade, Banane, Zitrusfrüchte. Nach einiger Zeit kamen noch Essignoten zum Vorschein.
Im Mund angenehm kräftig mit Bananen, Honig und Schokolade. Die süßlichen Aromen werden von bitteren Noten von Tee und Lakritze begleitet. Nach dem zweiten oder dritten Schluck hatte ich auf einmal seifiges Parfüm im Mund. Sehr unangenehm. Am Ende trockene Eiche.
Der Abgang ist mittellang mit Tee und feuchten Gräsern. Honig, Pfeffer, Eiche und Minze. Ganz zum Schluß ein Hauch Sherry.
Am nächsten Tag waren etwas Früchte und viel Honig im Glas.
Dieser Laphroaig hat mich nur mässig begeistert. Mehrheitlich war dafür der Geschmack von Seife/Parfüm verantwortlich. Über das vollkommen abartige Preis-/Leistungsverhältnis verliere an der Stelle gar kein Wort mehr. Am Ende würde das auch kaum eine Rolle spielen, da der Whisky bestenfalls noch über Auktionen erhältlich sein dürfte.
Nase: Frisch, blumig, süß! Leicht gezuckerte Ananas-Limette-Aromen, dazu geräucherter Schinken mit Honigmelone. Die Zitrusnoten sind zu jeder Zeit präsent, werden von dumpfen, moosigen Eichenholznoten und torfigem Rauch begleitet und vermischen sich nach einiger Zeit mit den süßlichen Fruchtaromen.
Geschmack: Dünn… sehr dünn! Süßer Sherry, dann aber sofort bitter-herb werdend mit Lakritznoten. Zucker, künstlicher Süßstoff und zarte Honignoten drücken sich durch und gestalten den Geschmack nun etwas maritimer. Weiter geht es mit Minz- und Zitronenaromen. Alle Aromen kommen in einer unvorteilhaften Kombination und sind schlecht eingebunden. Zum Finish hin sehr süß werdend mit einem seifigen, unharmonischen Unterton.
Finish: Lang – bittere Lakritze, zu lange gezogener Tee und unschöne Holznoten. Zwischendrin tauchen Noten von „After Eight“-Schokoblättchen und wieder diese künstliche Süße auf. Minzhaltiger, süßer Torf bleibt zurück.
Hinweis: Die Detailbeschreibung in der Seitenmitte wurde von der Website von “weinkenner.de” kopiert.