Beschreibung & Eindrücke

Im Jahr 2015 erblickte, nach über drei Jahren Entwicklungszeit, mit “The Witcher 3: Wild Hunt”der dritte und letzte Teil der erfolgreichen Witcher-Saga das Licht der Welt. Der Grundstein für die drei sehr erfolgreichen Produktionen wurde von der polnischen Software-Schmiede CD Projekt bereits 2007 mit der Veröffentlichung von “The Witcher” gelegt. Alle Spiele der Serie basieren auf den düsteren Fantasy-Romanen des polnischen Autors Andrzej Sapkowski.

Ich habe das Spiel einige Jahre später als “Game Of The Year” Edition zu einem günstigen Preis auf Steam erstanden. Neben dem Original-Spiel sind in der GOTY Edition auch die beiden umfangreichen DLCs “Hearts Of Stone” und “Blood and Wine” enthalten. Dazu gesellen sich noch kleinere DLC-Packs mit neuen Rüstungen, kleinen Quests, Animationen und Charakter-Details.

Der Spieler schlüpft einmal mehr in die Rolle des Witchers Geralt von Rivia. Seit der Ermordung König Foltests ist ein halbes Jahr vergangen. Die Armee aus Nilfgaard unter der Führung von Kaiser Emhyr var Emreis ist in die nördlichen Königreiche Temerien und Redanien vorgedrungen. Während Temerien nach dem Tod von König Foltest im Chaos versinkt, herrscht in Redanien König Radovid V.

Geralt, dessen Gedächtnislücken langsam schwinden, sucht in den Wirren des Krieges nach seiner Ziehtochter Ciri. Ciri wiederum ist auf der Flucht vor der “Wilden Jagd”, einem mächtigen Wesen aus einer anderen Welt, das sich Ciris magische Kräfte zunutze machen möchte…

“The Witcher 3: Wild Hunt” ist im Gegensatz zu den beiden Vorgängern als Rollenspiel mit einer offenen Welt konzipiert. Im Basisspiel kann das Niemandsland Velen, die Region um Novigrad, Oxenfurt, die Skellige-Inseln und ein Bereich rund um die Festung von Kaer Morhen erkunden. Im DLC “Blood and Wine” wird auch das etwas südlich gelegene Königreich Touissant zugänglich. Diese wunderschöne und beinahe beliebig begehbare Welt ist damit mehr als dreimal so groß als das Gebiet von Skyrim (aus dem gleichnamigen Spiel der Elder Scrolls Serie).

Der hohe Detailgrad ist eine der positivsten Seiten des Spiels. Der Tag/Nacht Zyklus und das Wetter ist beispielsweise grandios umgesetzt. Je nach Tageszeit und/oder Wetterlage ändert sich das Verhalten der NPCs und somit das wahrgenommene Leben in den Dörfern und Städten. In den Städten und Dörfern begegnet Geralt Händlern, Dockarbeitern, Wachen, Dieben, Betrunkenen, Huren, Adeligen, Priestern, Kindern, uvm. All diese NPCs haben unterschiedliche Eigenschaften und Verhaltensweisen. An den Stegen am Wasser sitzen Angler und Handwerker gehen ihren Berufen nach. Am Himmel ziehen Vogelschwärme vorbei und in manchen Nächten kann man sogar Glühwürmchen (Leuchtkäfer) sehen.

Das Spiel wurde auf Basis der hauseigenen REDengine 3 umgesetzt. Die damit umgesetzten Landschaften und die Partikeleffekte wie Nebel, Wolken und Rauch sehen schlichtweg großartig aus. Die Animationen sind generell sehr gut gelungen und verleihen den unzähligen Monstern und NPCs Tiefe und Glaubwürdigkeit. Die Qualität der Texturen ist sehr hoch, obwohl es hie und da noch Verbesserungspotential gegeben hätte.

Die von Marcin Przybyłowicz komponierte Musik wurde vom Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt eingespielt und trägt maßgeblich zur tollen Atmosphäre des Spiels bei. Generell sind das aufwendige Sounddesign und die Abmischung als äußerst gelungen zu bezeichnen.

Mein Fazit: “The Witcher 3: Wild Hunt” hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Spiel gehört zu den besten Rollenspielen die ich jemals gespielt habe und hat mir bis jetzt hunderte Spielstunden Freude bereitet. Neben der tollen grafischen Aufbereitung und dem Design begeistert mich das nicht-lineare Gameplay und die düstere Grundatmosphäre. Das Skill-System und etliche Details der Spielmechanik werden in den (später immer wieder abrufbaren) Tutorials gut erklärt. Die Entwickler und Spieldesigner haben hinsichtlich Steuerung und Inventory-Verwaltung ganze Arbeit arbeitet geleistet. Quests und zahlreiche andere spielrelevante Informationen werden hübsch und übersichtlich präsentiert. Bis auf einen einzigen kleinen Side-Quest, den ich nicht abschließen konnte, habe ich dem Spiel keinen Bug entdeckt. Angesichts des Umfangs eine mehr als respektable Leistung. Statt dem Würfelspiel in den Tavernen hat das Entwicklerstudio für diesen Teil der Witcher-Saga das Kartenspiel Gwint (oder Gwent) erfunden. Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Stunden ich mit dem Spiel im Spiel zugebracht habe. Eine sehr nette Ergänzung.

Am Ende muss gesagt werden, dass die Witcher-Trilogie für alle Fans von Single-Player Rollenspielen so oder so ein Muss ist. Der dritte und letzte Teil ist keine Ausnahme und bildet den krönenden Abschluss dieser extrem aufwendigen Gesamtproduktion. In der Bildgalerie habe ich einige Screenshots zusammengestellt, die mit der integrierten Ansel-Technologie von NVidia erstellt wurden.

Bildquellen: © CD Projekt Red / CD Projekt / Screenshot credits: Jörg Jakober (using Ingame integration of NVIDIA Ansel)

9,5/10

Bildergallerie