Am 27. Februar 2020 – zwei Jahre nach dem Start der Serie – ist bei Netflix die zweite Staffel der Science-Fiction Serie “Altered Carbon – Das Unsterblichkeitsprogramm” angelaufen. Die Serie basiert auf dem Universum und den Charakteren von Richard Morgan und wurde von Laeta Kalogridis konzipiert.
Seit den tragischen Ereignissen der ersten Staffel sind dreißig Jahre vergangen. Der letzte Envoy – Takeshi Kovacs – wird von der Kopfgeldjägerin Trepp (Simone Missick) in einer Bar aufgespürt. Sie soll Kovacs zu einem Meth namens Horace Axley bringen. Er bietet Kovacs einen neuen High-Tech Sleeve (Anthony Mackie) und einen Job als sein persönlicher Leibwächter, da er um sein Leben fürchtet. Es kommt zu einer virtuellen Begegnung zwischen Kovacs und Axley, in der Axley unter anderem behauptet den Aufenthaltsort von Quellcrist Falconer (Renée Elise Goldsberry) zu kennen. Falconer war vor einigen Jahrhunderten die Anführerin der Quellisten und einst Takeshis große Liebe.
Kurze Zeit später erwacht Kovacs in seinem neuen Körper in einem Raum voller Leichen – unter ihnen auch sein neuer Auftraggeber. Der Envoy findet heraus, dass er sich auf seiner Heimatwelt “Harlan’s Welt” befindet, die mittlerweile von Gouverneurin Danica Harlan (Lela Loren) regiert wird. Die Lage auf dem Planeten ist angespannt, da sich eine Gruppe Quellisten gegen das Protektorat und die Regierung des Planeten erhoben hat. Obwohl die Gouverneurin erst kürzlich eine Waffenruhe mit den Rebellen verhandelt hat, entsendet das Protektorat einen Elitesoldaten namens Ivan Carrera (Torben Liebrecht) und seine Einheit nach Harlan’s Welt, um dort den Mord an Axley zu untersuchen. In der Zwischenzeit macht sich Takeshi Kovacs mit Hilfe der künstlichen Intelligenz Poe (Chris Conner) auf die Suche nach Hinweisen und trifft auf einen alten Freund – den Yakuza-Boss Tanaseda Hideki (James Saito)…
Wie schon bei der ersten Staffel ist die Bildqualität der Serie sehr gut. Netflix streamt das Bild in 4K mit Dolby Vision. Selbst durch die Bandbreiteneinschränkungen während der Corona-Krise leidet die Qualität kaum. Leuchtende Farben und tolle Lichteffekte machen auch die zweite Staffel von Altered Carbon zu einem optischen Erlebnis. Der deutsche Dolby Atoms Mehrkanalton ist ebenfalls gut gelungen. Einziger Kritikpunkt ist der etwas zaghafte Einsatz des LFE Kanals.
Mein Fazit: Die erste Staffel von “Altered Carbon” hat mich vor zwei Jahren positiv überrascht. Die brutale, aber gut in Szene gesetzte Geschichte mit Cyberpunk und Science-Fiction Elementen zählte zu meinen Serien-Highlights des Jahres 2018. Die aus acht Episoden bestehende und somit kürzere zweite Staffel kann nicht ganz an den fulminanten Serienstart anknüpfen, schlägt sich aber insgesamt mehr als passabel. Die Serienmacher und Drehbuchautoren erzählen diesmal eine Geschichte, die, im Gegensatz zu Staffel 1, nichts mehr mit den Romanen von Richard Morgan zu tun hat. Charaktere der ersten Staffel werden aber teilweise recht geschickt in Rückblenden eingebaut und dazu verwendet die Hintergrundgeschichte weiter auszubauen. Anthony Mackie macht seine Sache gut, legt aber bei seiner Darstellung des Takeshi Kovacs nicht die Glaubwürdigkeit und Kompromisslosigkeit von Joel Kinnaman an den Tag. Neben vielen eher durchschnittlichen Darbietungen konnten mich Chris Conner (als K.I. Poe) und Lela Loren (als knallharte Danica Harlan) hingegen durchaus überzeugen. Die Story ist kein Meisterwerk, aber spannend erzählt. Bleibt abzuwarten, ob Netflix in das Projekt weiter investiert. Ich würde es mir wünschen.
Film: 7/10
Bild: 9/10
Ton: 8/10
Bildquellen: © Netflix US LLC / Photo credits: Diyah Pera
Reviewdatum: 30.04.2020
Streaming am: 04/2020 via Netflix
BD/DVD Erscheinungsjahr: –
Produktionsjahr: 2019
Studio/Verleih/Vertrieb: Netflix